Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte widmet Joana Vasconcelos die bislang umfangreichste Museumsausstellung in Deutschland. Acht raumgreifende Installationen aus den Jahren 2000 bis 2022, die auf der Gottorfer Museumsinsel im Schloss, im Kreuzstall und in der Reithalle sowie im Innenhof des Eisenkunstgussmuseums in Büdelsdorf zu sehen sind, zeigen die vielfältigen Facetten ihres künstlerischen Schaffens.
Durch die Kombination traditioneller portugiesischer Handwerkstechniken und alltäglicher Materialien mit Dingen unserer heutigen Alltagswelt entwickelt Joana Vasconcelos eine überraschende, eigenständige Ästhetik, die ihre Wurzeln im Surrealismus und Readymade des frühen 20. Jahrhunderts nicht verleugnet, diese aber durch den portugiesischen barocken Überschwang in eine überbordende, geradezu berauschend üppige und farbenfrohe Formensprache überführt, der sich der Betrachter nicht entziehen kann. Die Überdimensionierung ihrer Arbeiten, die enorme Vergrößerung der Objekte, trägt wesentlich zu dieser Wirkung bei.
Joana Vasconcelos greift in ihren Arbeiten gesellschaftliche Fragestellungen auf, hinterfragt tradierte Rollenbilder und Verhaltensmuster, aber auch gesellschaftliche Normen und nimmt dabei stets eine feministische Perspektive ein.
Erwachsene
Sonja E. Nökel M.A.
Landesmuseen SH
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60 min.