Gottorfer Hofmusik 2023
Amor vincit Omnia
Claudio Monteverdis „Madrigali guerrieri et amorosi“
23. April 2023, 19.30 Uhr, Schloss Gottorf (Hirschsaal, Foto), Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro, Anmeldung empfohlen: +49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh.
Ensemble Musica getutscht: Mirko Ludwig & Christian Volkmann (Tenor), Bernhard Reichel (Chitarrone), Julius Lorscheider (Cembalo)
1638, im Alter von 71 Jahren, komponierte Monteverdi nach Motiven Petrarcas seine Madrigali guerrieri et amorosi, die heute als sein schöpferisches Meisterwerk dieser Gattung angesehen werden. Die Madrigali amorosi handeln von Schönheit, Verführung und Lust, sie fassen erotische und amouröse Gefühle in Musik. Die Madrigali guerrieri stellen Affekte wie Wut und Erregung dar und handeln von den Grausamkeiten der Liebe, der Zurückweisung durch die Geliebte und den tödlichen Pfeilen Amors. Die pastorale Conclusio des Konzerts interpretiert Caravaggios Bild Amor vincit Omnia, ein Zitat aus Vergils Hirtengedichten: Amor überwindet Symbole der weltlichen Macht wie Waffen, selbst Kunst und Wissenschaft. Die Allmacht der Liebe besiegt alles – Amor vincit omnia!
Musica getutscht ist auf Musik von 1500 bis 1650 spezialisiert und bietet dem Publikum nicht nur höchsten Musikgenuss, sondern vermittelt auch die kunsthistorischen, politischen und philosophischen Hintergründe. Unter der Leitung des Lautenisten Bernhard Reichel und des Cembalisten Julius Lorscheider kooperierte Musica getutscht mit Solist*innen wie Emma Kirkby, Magdalena Podkoscielna, Mirko Ludwig, Claudius Kamp und u.a.m. Neben Konzerten u.a. in der
Hamburger Elbphilharmonie oder den Reihen „Alte Musik live“ im Musikinstrumenten- Museum Berlin und „Alte Musik im Schloss“ in Linz betreut es einen eigenen Konzertzyklus in Bremen und Oldenburg. 2022 ist die Debüt- CD des Ensembles mit der Sopranistin Pia Davila erschienen.
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Schola Sagittariana
Ostermusik von Heinrich Schütz und seinem Umfeld
Samstag, 29. April 2023, 17 Uhr, Schloss Gottorf (Schlosskapelle), Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro, Anmeldung empfohlen: +49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh.
Ensemble La Protezione della Musica: Malwine Nicolaus (Sopran), Johann Winter ( Tenor/ Alt), Jeroen Finke (Bariton), Luise Catenhusen (Zink), Maria Carrasco (Barockvioline), Tobias Tietze (Theorbe), Lisa Bork (Orgel)
Unter dem Titel Schola Sagittariana - Schützens Schule - präsentiert das Ensemble für historische Aufführungspraxis La Protezione della Musica Musik aus dem Umfeld des Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz. Unter Leitung von Jeroen Finke erklingt Musik zum Osterfest von Christoph Bernhard, Anton Colander,
Matthias Weckmann, Johann Theile, Christian Andreas Schulze und Heinrich Schütz selbst.
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Beatus Vir
Psalmvertonungen aus Norddeutschland und Italien zwischen 1590 und 1640
Samstag, den 6. Mai 2023, 19.30 Uhr, Schloss Gottorf (Schlosskapelle), Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro, Anmeldung empfohlen: +49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh.
Erika Tandiono (Sopran), Michael Fuerst (Orgel), Martin Bolterauer und Anna Schall (Zink)
Motetten mit Psalmtexten gehören zu den großartigsten Kompositionen des frühen 17. Jahrhunderts. Wurden diese Stücke mit kleinerer Besetzung aufgeführt, übernahm die Orgel eine zentrale Rolle bei der Aufführung dieser mehrstimmigen Werke. Das Konzert nimmt diese historische Praxis auf. Die Sopranistin Erika Tandiono und die beiden Zinkenisten Anna Schall und Martin Bolterauer musizieren mit Michael Fuerst an der Orgel Kompositionen von Heinrich Schütz, Johann Schop und Hieronymus Praetorius sowie weitere Stücke aus Norddeutschland und Italien in einem abwechslungsreichen Programm.
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Musikalische Zeitreise
Duo La Vigna: Theresia Stahl (Blockflöten), Christian Stahl (Erzlaute, Theorbe, Barockgitarre)
Sonntag, den 7. Mai, 19.30 Uhr, Schloss Gottorf (Hirschsaal), Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro, Anmeldung empfohlen: +49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh.
Wir befinden uns im Jahr 1880; der französische Musiker Arnold Dolmetsch studiert am Royal College in London Musik. Er ist ganz begeistert von der Sammlung historischer Instrumente, die er im British Museum sieht. Niemand kann ihm zu Musik oder Spielweise der Gamben, Lauten oder Blockflöten Auskunft geben. Doch ahnte er, welche Kunstschätze es hier zu bergen gibt. In unserem Programm „Mit Arnod Dolmetsch auf der Spurensuche nach dem historischen Ensembleklang“ stellen wir eine Sammlung aus Erzlaute, Theorbe, Barockgitarre sowie verschiedenen Renaissance- und Barockblockflöten vor. Mit den Konzertbesuchern zusammen erforschen wir Tabulaturen, Diminutionsanweisungen und barocke Lehrhefte aus Sicht des Ehepaar Dolmetsch.
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Fein moderatè zu tractieren
Lautenmusik zur Geschichte von Schloss Gottorf
23. Juni 2023, 19 Uhr, Schloss Gottorf (Hirschsaal), Eintritt 12 Euro, ermäßigt 10 Euro, Anmeldung empfohlen: +49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh.
Tobias Tietze (Laute)
Die Laute war an den Europäischen Höfen des 17. Jahrhunderts wegen der Intimität ihres Klangs ein hoch geschätztes Instrument. Lautenmusik, die am Gottorfer Hof
erklungen sein kann, wird Kompositionen anderer Hoflautenisten gegenübergestellt.
Johann Theile war von 1673–1678 Hofkapellmeister unter Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf. Seine Suite in g moll aus der Sammlung Düben hat Tietze für Laute eingerichtet. Hinrich Niewerth war Lautenist am Schwedischen Hof in Stockholm unter Königin Hedwig Eleonora, einer Schwester Christian Albrechts. Aus der Sammlung Neue Lauten=Früchte stammt die Suite in F Dur von Esaias Reusner, Kammerlautenist am Brandenburgischen Hof. Zu Tietzes Entdeckungen gehört der Lautenist Valentin Strobel (1611 - 1678), der in Straßburg lehrte. Tobias Tietze spielt auf einer 11-chörigen Laute, gebaut von Jiri Cepelak nach einem Model von Hans Frei aus Bologna von ca. 1550.